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Stille Helden

Vom großen und vom kleinen Mut

Auch in Kleinmachnow gab es während der NS-Zeit mutige Menschen, die – allen Gefahren zum Trotz – Menschen geholfen haben zu überleben. Und dies auf sehr unterschiedliche Art und Weise. Es wurden Verstecke angeboten oder Hilfe bei der Ausreise geleistet. Oft spielte sich die direkte Hilfe auch im Kleinen ab, indem z.B. Lebensmittel besorgt wurden. Auch Handlungen wie das Verschütten von Tinte über einem Zeugnisblatt mit einem verräterischen Namen oder das Fälschen eines Dokumentes konnten Leben retten. Ob großer oder kleiner Mut, diese Menschen waren bereit für andere ein großes Risiko einzugehen, um sie vor einem schlimmen Schicksal zu bewahren.

Wir sind auf Spurensuche und fündig geworden. Ziel unserer Arbeit ist u. a. auch, in unserem Gemeinwesen der „Stillen Helden“ zu gedenken und ihr Handeln öffentlich zu machen.

Der Begriff „Stille Helden“ stellt uns oft vor Schwierigkeiten. Wir haben Probleme mit dem Heldendasein. Aber auch die Frage, was einen Menschen zu einem „Stillen Helden“ macht, ist schwierig zu beantworten.

Als Beweise oder Belege für eine Anerkennung als „Stiller Held“ gelten:

Hilfe durch die eigene Familie gehört nicht zu den Kriterien, sie gilt als selbstverständlich!

Helfer und Menschen, denen geholfen wurde

Danksagung für die Hilfe bei der Finanzierung der Stele

Es ist geschafft. Die Stele steht auf dem Margarethe-Sommer-Platz. Ein Dank an alle Engagierte, Spenderinnen und Spender, bisherige Gäste aus dem In- und Ausland und natürlich an das Team der Aktionsgruppe Stolpersteine in Kleinmachnow.

Nach etwa 30 Monaten intensiver Arbeit, Werbung, Geld-Sammlung, Recherche, Ausschusssitzungen, Gemeinde-Vertreter-Sitzungen, Planungen, Diskussionen, Fragen, Antworten finden, Unterstützung erhalten, Einladungen verschicken, Pressearbeit und einigem mehr, wurde die Stele am 8. Mai 2014 eingeweiht.

Album mit den Fotos der Einweihung

Eine Stele für den Mut und das Überleben

Das Künstlerehepaar Julia und Rainer Ehrt hatte die Aufgabe übernommen, eine Stele zu planen und zu gestalten.

Über den Zeitraum der Planung hat sich das Äußere entwickelt. So zeigte sich, dass es hilfreich und sinnvoll ist, einen Stahlkern zu haben. Dieser wurde mit Eichenholz beplankt.

Stele Entwurfszeichnung

Die Grundgedanken

Zu Grunde liegen Gedankenspiele wie: Haus, zu Hause sein, ein Dach über dem Kopf haben, Türen und Fenster öffnen, Schutz gewähren, beherbergen, … Der Entwurf zeigt Häuser-Silhouetten. Darin eingebettet Fenster. Die Fenster sind drehbar. Auf der einen Seite des Fenster findet sich der Name des Helfenden – auf der anderen Seite der Name desjenigen, der durch die Hilfe weiter- und überleben konnte.

Stele in echt

Der vorgesehene Platz

Die Ecke Förster-Funke-Allee/Hohe Kiefer bot sich bestens an. Dieser Platz wird von Fußgängern und Radfahrern frequentiert. Er ist sehr dicht am Ortszentrum gelegen und durch die grüne Umfriedung spiegelt der Ort die Gegebenheiten und Besonderheiten Kleinmachnows sehr gut wider.

späterer Stelen-Platz

Der Name

Wir wollten, dass diese Fläche, wo die Stele aufgestellt werden wird, nach Frau Dr. Margarethe Sommer benannt wird.

Es handelt sich hierbei nicht um eine Straßennennung oder -umbenennung. Es ist eine Bezeichnung für einen Platz, an dem es keine Häuser gibt, sodass es nicht zu Schwierigkeiten bei einer Umbenennung kommt, so wie beim ODF-Platz.

Die Finanzierung

Um die Stele zu realisieren, benötigten wir mindestens 8.000 Euro. Wir teilten diese Summe in überschaubare Anteile von je 80 Euro, also in 100 Anteile. Hinzu kamen Kosten für die Herrichtung des Platzes. Diese wurden von der Kommune Kleinmachnow getragen.

Mittlerweile ist die Stele der Kommune geschenkt.

Am 8. Mai 2014 wurde die Stele für die Stillen Helden und die Überlebenden überreicht. Damit ist diese Stele in das Eigentum der Kommune Kleinmachnow übergegangen.

Die Aktionsgruppe recherchierte die Biografien; Gestaltung und Denkmalkonzeption wurde dem Künstlerehepaar Rainer und Julia Ehrt übertragen. Sie beauftragten nach Ab- und Rücksprache verschiedene Firmen. Die Außengestaltung wurde von Julia Ehrt ausgeführt.

Die Gesamtkosten für die Herstellung der Stele belaufen sich auf 12.000 Euro. Darin enthalten sind sowohl die Materialkosten wie die Kosten der ausführenden Firmen. Darin nicht enthalten sind das Honorar für Julia Ehrt und die Anlage des Platzes.

Das Material ist Massivholz Eiche, 9 cm stark auf Stahlplatten montiert mit beweglichen Edelstahl-Fenstern.

Die Oberfläche Wetterschutzfarbe CONSOLAN matt weiß, Kunstharzdispersion mit Lösungsmittelgehalt unter 5%, auf Wasserbasis.

Die „Fenster“ sind aus einem nichtrostenden Edelstahl mit Gravur.

Der „Kern“ ist ein Stahlträger. Darin eingelassen, auf Kugeln ruhend, sind die „Fenster“.

Die Gesamtdauer von der ersten Idee bis zur Aufstellung betrug ca. 30 Monate. Die Arbeit der Aktionsgruppe ist und war ausschließlich ehrenamtlich.

Für dieses Projekt wurde die Aktionsgruppe Stolpersteine mit dem Titel „Ehrenamtsengel des evangelischen Kirchenkreises Teltow-Zehlendorf 2013“ ausgezeichnet. Ehrenamtsengelplakette 2013 Stille Helden

Beteiligung

Wenn Sie unsere Vorhaben unterstützen möchten, Fragen, Anregungen oder uns dienliche Informationen haben oder Impulse setzen möchten, kontaktieren Sie bitte Martin Bindemann.

Wir kommen auch für Projekte oder Projekttage in Schulen und andere Einrichtungen.

Sie können die Arbeit der Aktionsgruppe Stolpersteine in Kleinmachnow auch finanziell unterstützen. Bankverbindung